Zum Gedenken an
Ulrike Wiederstein
Sehr geehrte Besucher von AKOS Child Vision e.V.!
Leider ist der Verein AKOS Childvision e.V. in dieser Form nicht mehr existent.
Dies wurde mir am 19.09.2007 mitgeteilt.
Wir bedanken uns für Ihre Mithilfe.
Grund dafür ist dass am 24.07.2004 Ulrike Wiederstein, Gründerin und erste Präsidentin von AKOS Childvision e.V, an den Folgen einer Malariaerkrankung verstorben ist.
Ihre Asche wurde in die Fläche ihres Lieblingsplatzes ihres französischen Gartens in Ban sur Meurthe-Clefcy eingestreut.
Es war aus diversen Gründen niemand in der Lage ihre würdige Nachfolge im Einsatz für den Verein anzutreten.
Sie hat sich wahnsinnig für diesen Verein eingesetzt und einige Projekte, wie Kinderpatenschaften und Microkredit, ins Leben gerufen.
Leider hatte ich nie persönlichen Kontakt mit Ihr aber ich habe Sie sehr geschätzt.
Mein letzter Mailkontakt mit Ihr war am 06.07.2004 wo sie Über übelkeit und Fieber geklagt hat.
Ich hätte nie erwartet dass dies die letzte Nachricht von Ihr sein würde.
Die Fotos im unteren Bereich dieser Seite stammen von Ihrem letzten Besuch in Ghana bei dem sie Gideon, den Sie dort auch kennengelernt hatte, geheiratet hat.
Zitat: Vasco Wiederstein (der Sohn):
"Wir werden versuchen ihr Andenken zu ehren, sie hat ein
verdammt großes Loch hinterlassen. Und wir möchten auf keinen Fall dass die
Menschen denen sie Hoffnung gab, diese wieder verlieren. Das wäre nicht in
ihrem Sinne. ...
... Es ist fast unglaublich wie viele
Menschen Uli kannte, wie viele Freunde sie hatte."
Zitat: Christoph Stronski (Präsident von AKOS Schweiz):
"Der Schmerz über die von uns gegangene Gründerin beschäftigte uns in diesen Tagen. ..."
Am Ende der Seite finden Sie noch den letzten Reisebericht den Sie verfasst hat.
Unvollständig aber das macht ja nichts aus.
Zum Gedenken an Ulrike Wiederstein wird diese Seite online bleiben solange es diesen Server und diese Domain gibt.
(G. Leitgeb, 20.06.2005/07.10.2007 - Webmaster)
Letzter Reisebericht:
Hallo, hier bin ich wieder!
Noch nicht ganz gesund, aber glücklich wieder zuhause zu sein.
Diese 34 Tage hatten es in sich.
Abflug am 1.6. in Zuerich, ueber Amsterdam nach Accra.
Es war schon dunkel, als ich in Accra aus dem Flugzeug stieg.
Diesmal war ich wieder als "NGO" angemeldet,so ich wurde von den
Einreisebeamten diesmal nicht um 100 Dollar erleichert,
Es war auch nicht ganz so heiss wie beim ersten Mal, dafuer schwirrten
tausende Insekten um uns herum und mir wurde gleich erklaert, dass man diese
fange, in kochendes Wasser werfe, dann etwas frittieren sollte und das waere
gut wie Chips oder Popcorn.
Gottlob können wir Chips kaufen, mehr sage ich dazu nicht, aber ein
Grossteil de Menschheit ernaehrt sich nun mal von Insekten, und was dem
Einen ganz appetitlich erscheint, hebt dem Naechsten den Magen.
Nun, und eben dieser rebelliert bei mir noch. Nun schon seit einigen Wochen.
Grund hierfuer eine schwere Lebensmittelvergiftung die ich mir zugezogen
hatte, als ich mal "gut" in einem Hotel essen konnte.
Gideon hattte es auch erwischt, 24 Std frueher, denn er hatte 3
/4 des geteilten Tellers gegessen. Bei mir kams dafuer nachhaltiger.
Wenn es aber schon einen Afrikaner erwischt, das erste Mal in 40 Jahren,
dann duerfte jedem klar sein, wo auf der Skala diese Vergiftung stand.
Die ersten Tage verliefen recht angenehm, hatte ich diesmal doch ein recht
manierliches Quartier in den Aburi mountains, 35 km von Accra entfernt.
Der Regenwald zog Wolken an und es war beutend kuehler als in der Stadt.
Die ersten Tage verbrachten wir mit Hochzeitsvorbereitungen, denn es musste
noch viel erledigt werden.
Dann, am 5. Juni, eine Stunde vor der Trauung, auf der Fahrt zu eben dieser,
knallte ein unbesetzter Kleinbus in unser Vehikel. Der Fahrer des Buses
hatte w/ ueberhoehter Geschwindigkeit die Herrschaft ueber sein KFZ
verloren, und krachte frontal in uns. Gottlob waren wir angeschnallt und
hatten noch bis fast zum Stand herunterbremsen können, da wir selbst sehr
gemuetlich fuhren,sonst waere die Sache uebel ausgegangen. Ausweichen war(
nicht moeglich , sonst haetten wir einige Fussgaenger mitgenommen.
Fazit: Ich hatte mir auf die Lippe gebissen, gottlob unsichtbar, aber sehr
schmerzhaft; mein linkes Knie war gegen die Mittelkonsole gekracht,
blauchschwarz angelaufen und doppelt so dick.
Die Gurte hatten ueberall Bluterguesse hinterlassen.
Aber in meinem Alter heiratet man ja nicht im Mini, so stellten die
Farbveraenderungen kein groesseres Problem dar; und die rechte Hand war
zeschnitten von der kaputten Innenverkleidung des Autos.
Gideons Freund, den wir zur Hilfe riefen, goss mir Bremsfluessigkeit ueber
die Hand, zum Desinfizieren, dann ging das auch wieder.
Unser Fest verlief harmonsisch, aber wie so alles in meinem Leben wieder
nicht so recht buergerlich.
Meinen Angetrauten sah ich kaum, denn der musste dauernd verirrte Gaeste zum
Tatort "Fest" lotsen, dafuer war dann das Bezin alle morgens um 2h und ich
verbrachte die Hochzeitsnacht mit einem Soldaten und einem Polizisten,
schoen brav auf einem Baenkchen in er Mitte von Afrika unter dem Kreuz des
Suedens.
Mein Ehemann durfte sich hingegen mit dem Taxi zur einzig offenen Tankstelle
begeben, die nicht w/ bewaffneter Raubueberfaelle schon frueh am abend die
Luken verschlossen hatte, die u.a; auch Umschlagplatz für menschliche
Dienstbarkeiten ist, und er sich hier einige Sprueche der dort für sich
werbenden Damen anhoeren musste.
Mittlerweile fuetterte ich die Gesetzeshueter mit den restlichen Spagettis
unseres Festes. Na ja, gegen 5h frueh kamen wir dann in unserem Quartier an.
Unsere Reise nach Seva verlieg anfangs recht harmlos.
Gut ½ Tag Fahrt, dann bezogen wir ein Hotel in Keta, direkt am Meer.
Am gleichen Nachmittag gings dann noch nach Seva; die Kinder jubelten und
hatten eine riesen Freude an den mitgebrachten Lederfussbaellen. Es stellte
sich heraus, das wir hier einen Herzenswunsch der Kinder erfuellt hatten.
Einige Kinder werden im Herbst ins Berufsleben treten, und wir hoffen, dass
wir den Einen oder die Andere weiterhin unterstuetzen können, denn eine
Lehre kostet in Ghana Geld.
Seit unserem Besuch in Seva haengt dort nun unsere Vereinsfahne neben der
Ghana Fahne, und jeden Morgen und jeden Abend wird Fahnenappell gemacht zum
Gesang der Schulkinder.
Diesmal unterstuetzt AKOS Child Vision in Seva den dringenden Wunsch der
Bevoelkerung nach einem Brunnen.
So haben wir die Kosten für eine Probebohrung uebernommen, um endlich sicher
zu wissen, ob ein Tiefbrunnen ueberhaupt machbar ist und mit welchen Kosten
gerechnet werden muss. Ich besuchte u.a. die Direktion der Ghana Water and
Sewrage Company ( Administration fuer Wasser).
Diese Bitte wurde dringend an uns herangetragen.
Einmal monatlich trifft sich das Entwicklungkomitee von Seva in Accra und
diesmal war ich natuerlich eingeladen, auch beim monatlichen Treff der
Jugend von Seva durfte ich beiwohnen und meine ersten oeffentlichen Reden
halten,- aus dem Stehgreif, und in englisch.